Leider konnte es auch in diesem Schuljahr pandemiebedingt keine gemeinsame Abschlussfeier geben. So konnte jede Klasse im kleinen, feierlichen Rahmen in der neuen Aula der Mittelschule Siegsdorf verabschiedet werden. 

Rektor Michael Stang ließ die Anfänge der Schulzeit Revue passieren und ging auf die besonderen Herausforderungen der Schule in Pandemiezeiten ein, die von der ganzen Schulfamilie, vor allem aber von den anwesenden Absolventen mit bewundernswerter Ruhe und Gelassenheit getragen wurden, auch wenn sich die Bedingungen immer wieder änderten – von der Masken- bis hin zur Testpflicht. Insgesamt, rechnete Stang vor, verbrachten beispielsweise die 9. Klässler 342 Wochen, 1700 Tage oder 9000 Unterrichtsstunden in der Schule, um sich eine Fülle an Wissen und das nötige Rüstzeug für das spätere Leben anzueignen. Alle haben den erfolgreichen Mittelschulabschluss, die meisten davon den Qualifizierenden Abschluss und alle Prüflinge den Mittleren Schulabschluss geschafft. Doch neben der Wissensvermittlung machen viele andere Dinge Schule umso mehr aus: Freundschaften, die man im Laufe der Schulzeit knüpft und das Erleben von Gemeinschaft sind wichtige Pfeiler im Schulleben, auch wenn dies in letzter Zeit zu kurz gekommen ist. Rektor Stang wünschte den Anwesenden alles Gute für ihren weiteren Weg, dankte den Eltern für die Begleitung ihrer Kinder und dem Kollegium für die Unterstützung der Abschlussschüler.

Bürgermeister Thomas Kamm bezeichnete es als besonderen Moment, einen Schritt im Leben hinter sich zu bringen. Der Abschluss von der Schule sei solch ein besonderer Schritt im Leben. Auch er ging auf die Besonderheiten der letzten beiden Schuljahre ein, wodurch das normale Schulleben in Schieflage geraten sei und vor allem die prägenden Erlebnisse (Praktika, Klassenfahrten, Ausflüge) nicht möglich gewesen wären. Aber auch diese Herausforderung haben die jungen Menschen mit Bravour gemeistert. Der Schritt ins Berufsleben wird den jungen Menschen Dinge abverlangen, die sie mit dem erworbenen Grundwerkzeug meistern werden. Die in der Schule erworbene Basis wird nun im Berufsleben vertieft werden. Kamm dankte der ganzen Schulfamilie und wünschte den Abschlussschülern, dass sie die passende Berufs- oder Schulwahl getroffen haben und den Mut, anstehende Herausforderungen zu meistern.

Ruhpoldings erster Bürgermeister Justus Pfeifer stimmte die Abschlussschüler auf ihren neuen Lebensabschnitt ein. Dieser wird geprägt sein, von der Pflicht Verantwortung für sich zu übernehmen. Es werden sich auch in Zukunft Begleiter finden, die den Schülerinnen und Schülern mit Rat und Tat zur Seite stehen.  Die Erinnerung an die Schulzeit wird immer bleiben, Pfeifer denkt gerne an seine eigene Schulzeit zurück und dankte in diesem Zusammenhang besonders den Lehrkräften für die Ausbildung unserer Schüler als Teil der Gesellschaft in unserer wirtschaftsstarken Region. Justus Pfeifer betonte, dass den Kindern nun die ganze Welt offenstehe, hob aber die Besonderheiten unserer bildungsstarken Region hervor.

Die stellvertretende Vorsitzende des Elternbeirats Kerstin Steinbacher resümierte, dass nun auch für die Eltern die Schulzeit vorüber sei, wobei vor allem die schönen Erlebnisse in der Erinnerung blieben. Natürlich litten auch die Eltern in der Pandemie unter den Bedingungen, jedoch machten die Kinder einen großen Schritt in Richtung Selbständigkeit und digitaler Kompetenz. Sie dankte den anwesenden Eltern für die jahrelange Unterstützung bei den einzelnen Aktionen und der gesamten Schulfamilie für die praxisnahe Bildung und den respektvollen Umgang miteinander.

Die Schülerinnen Julia Hübner (9a), Verena Frommelt und Andelka Jakesevic (10a) sowie Lucia Flügel und Nina Steinbacher (10b) führten charmant und souverän durch das Abendprogramm und bedankten sich mit persönlichen Worten und kleinen Geschenken bei den Klassleitern Sabine Dotzer, Matthias Lux und Andrea Schmidtner, wobei Videobeiträge mit Wünschen für die Lehrkräfte und die Verleihung eines Abschlusszeugnisses an Andrea Schmidtner den feierlichen Rahmen auflockerten.

In einem Video parodierten die drei Klassleiter die Tücken des digitalen Schulalltags und sorgten mit ihrem Filmbeitrag, auf dem sie zu bekannten deutschen Liedern ihre Gesangskünste zum Besten gaben für große Erheiterung. Mit dem Lied „Bye, bye Schui, bye bye Hausaufgaben“ begleitet von Franz Metz auf der Gitarre, wünschten sie ihren Schülern alles Liebe und Gute für die Zukunft. Mit persönlichen Worten verabschiedeten die Lehrer ihre Schülerinnen und Schüler, erinnerten vor allem an die schönen Momente der vergangenen Schuljahre und ermunterten sie dazu, auch weiterhin neugierig und offen für Neues zu bleiben. Alle drei waren sich einig, dass sie ihre Klasse gerne unterrichteten und betonten den Teamspirit und das gegenseitige Vertrauen, das innerhalb der Klassen herrschte. Andrea Schmidtner verabschiedete sich mit dem Klassiker „Sag zum Abschied leise Servus“ von Hans Moser sehr emotional von ihren Schülerinnen und Schülern.

Die besten Ergebnisse erzielten beim Qualifizierenden Mittelschulabschluss Franziska Hasselberger (1,7) und Bleron Beqiri (1,8), die Mittlere Reife meisterten mit Bravour Nina Steinbacher (1,14), Lilly Anfang (1,44) und Elisabeth Reschberger mit der Traumnote 1,0. Diese hervorragenden Ergebnisse wurden nicht nur von der Schule, sondern auch vom Landrat mit einem kleinen Präsent gewürdigt.

Pfarrerin Anne Streeck entließ die Schüler mit tiefgehenden Worten und erinnerte daran, dass von nun an sie das Ruder in die Hand nehmen auf der neuen Reise, die sie antreten. Am Beispiel einer Jesusgeschichte ermunterte sie die Absolventen, Vertrauen in sich selbst zu haben.  Dass man Ziele, die man sich gesetzt hat, erreichen kann, Vertrauen in die Menschen, die einen begleiten, das sei das Geheimrezept für den richtigen Weg. Vor allem das Vertrauen auf Gott bringe einen weiter, auch wenn es nicht immer ohne Stürme im Leben gehen wird. Mit einem Segen endeten die Abschlussfeiern.

Umrahmt wurden die Grußworte der Gäste mit musikalischen Beiträgen von Philipp Dangl (Akkordeon), Isabel Müller (Klavier), Franz Metz (Gitarre) und einem Videobeitrag der Tanz AG.

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