Anlässlich des Röntgen-Jubiläumsjahres 2020, hatten sich das Deutsche Röntgen-Museum in Remscheid und die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim die Aufgabe gestellt, mit einem Experimentiermobil Kindern und Jugendlichen die Chance zu ermöglichen, sich auf die Spuren der Strahlung zu begeben. Getreu des Leitsatzes von Röntgen „Ich fühle mich nur wohl, wenn ich experimentieren kann.“, sollten die Schüler selbst aktiv werden und mit modernsten Analysegeräten und Instrumenten Experimente durchführen. Großzügig unterstützt wird das für die Schulen kostenlose Projekt von der Klaus Tschira-Stiftung in Heidelberg.

Auf Anregung von Bürgermeister Kamm stellte der Leiter des Mammut-Museum Siegsdorf Dr. Darga den Kontakt zum Partnermuseum in Mannheim her, woraufhin die Grund- und Mittelschule Siegsdorf die Planung übernahm. Der ursprüngliche Termin im Herbst 2020 musste pandemiebedingt abgesagt werden. Glücklicherweise konnte aber ein Ersatztermin für das Jahr 2021 gefunden werden.

So rückten am Montag, 18.10., Frau von Korff und Frau Schäfer mit dem X-Perimente-Mobil in Siegsdorf an und bauten in der Aula der GMS Siegsdorf die spannenden Experimente zu den ausgewählten Themen Röntgenstrahlung und Gammastrahlung auf. Profitieren sollten davon die Schüler der vierten bis zehnten Jahrgangsstufen, die jeweils in 90-minütigen Einheiten von Dienstag bis Freitag, Wissenswertes zur Strahlung erfahren sollten.

Beim Themenbereich Röntgen durften die Schüler aus einzelnen Röntgenbildern ein gesamtes menschliches Skelett zusammensetzen, was sich nicht immer als ganz einfach herausstellte. Außerdem wurden verschiedene Röntgenbilder von menschlichen Gebissen auf besondere Merkmale wie Füllungen und Fehlstellungen untersucht. Höhepunkte dieser Einheit waren aber das Röntgengerät und der Computertomograph. In Plastikboxen versteckte Präparate und Spielzeuge wurden im Röntgengerät durchleuchtet, so dass die Schüler den Inhalt erraten konnten. Im CT wurde ein dreidimensionales Bild eines präparierten Frosches erzeugt, bei dem in verschiedenen Ebenen das Innenleben sichtbar gemacht werden konnte. Viel Spaß bereitete den Kindern das Tiereraten. Hier musste auf Grundlage eines Röntgenbildes das jeweilige Tier erraten werden.  

In der Einheit zur Gammastrahlung für die älteren Schüler wurde mit Geiger-Müller-Zählrohren zunächst die Nullrate, also die natürlich vorhandene Radioaktivität gemessen. Anschließend konnte dann die radioaktive Strahlung von verschiedenen Lebensmitteln wie Nüssen, Salz und Pottasche ermittelt werden. Besonders faszinierend fanden die Jugendlichen ein Experiment, bei dem ein aufgeblasener Luftballon zunächst elektrostatisch an Haaren oder Kleidung geladen wurde, um dann einige Zeit an einer Leine im Raum zu hängen. Anschließend wurde die Luft ausgelassen und der Ballon mit dem Geigerzähler untersucht. Das führte zu extremen Ausschlägen, die sogar höher waren als bei den vorbereiteten radioaktiven Gesteinen. Zum Abschluss wurde eine uranhaltige Strahlungsquelle mit verschiedenen Materialien abgeschirmt und somit untersucht, womit Radioaktivität am besten abgehalten werden kann.

Insgesamt war es eine sehr kurzweilige und unterhaltsame Veranstaltung, die wie im Flug verging.  Die Schüler zeigten sich über die Woche sehr motiviert und interessiert und löcherten Frau Schäfer und Frau von Korff mit einer Vielzahl von Fragen, die von diesen mit viel Fachwissen beantwortet wurden. Die Mittelschule Siegsdorf möchte sich ganz herzlich bei allen bedanken, die den Schülern dieses Lernen mit Kopf, Herz und Hand möglich gemacht haben.

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